Nach all den für uns aufregenden Eindrücken mit der Kuna- Yala- Bevölkerung wählen wir für die nächsten Anlaufpunkte zwei vermeintlich ruhige, einsame Ankerbuchten aus. In der ersten, vor der Isla Mono, entdecken wir dann ein etwa 3 m langes Krokodil im Wasser, in dem ich kurz zuvor noch ahnungslos schwimmen war. Hier muss hinzugefügt werden, dass die Ankerbucht an einen dichten Mangrovenwald angrenzt, dem typischen Lebensraum der Salzwasserkrokodile.
Und in der nächsten Bucht werden wir von heftigen Windboen überrascht. Wir haben Sorge, dass unser Boot gegen das Korallenriff nah der Insel Aridupe gedrückt werden könnte und verankerten uns deshalb kurz vor Sonnenuntergang noch einmal neu. Immerhin genießen wir das Schnorcheln am riesigen Korallenriff am nächsten Morgen umso mehr.
Der Tag bringt auch zeitweise kräftigen Wind mit, sodass wir die 20 Meilen zu unserem nächsten Ziel, den Cocos Banderos, mit guter Geschwindigkeit erreichen.
An den Cocos mit ihren romantischen kleinen Palmensandinseln und zahlreichen Korallenriffen angekommen, fühlen wir uns ein Stück weit zurück in der westlichen Zivilisation: In der vorausgegangenen Woche waren die Lady Jean von Andrea und Andreas sowie wir mit unserer Aluna 22 immer die einzigen ankernden Boote vor den indigenen Ortschaften oder vor den von Fischern aufgesuchten Inseln gewesen. Und nun sehen wir wieder etliche weitere Yachten ankern. Irgendwie fühlte es sich auch gut an, dass wir nun nicht mehr die einzigen – aus Sicht der Indigenen – auffällig Anderen waren.
Ein Fischerboot bringt uns fangfrische Langusten vorbei, sodass uns ein köstliches Abendessen sicher ist. Zunächst aber gilt es, Katja und Klaus mit ihrer Yacht Anasira zu begrüßen. Die beiden hatten wir in Martinique einige Male getroffen und danach weiter miteinander per WhatsApp Kontakt gehalten. Andreas und Andrea hatten sich zudem in Santa Marta miteinander angefreundet und wollten die beiden nun ebenfalls gerne wieder treffen.
So verbringen wir einen unterhaltsamen Nachmittag vor malerischer Kulisse bei uns an Bord.
Liebe Anja, lieber Jochen,
von den Bildern der letzten blogs sind wir ganz überwältigt. Besonders gefallen uns die vielen Bilder vom Schiff aus. Die Reise ist offensichtlich sehr abwechlungsreich und kein Tag gleicht dem anderen.
Das einfache Leben der einheimischen Bevölkerung ist doch etwas bedrückend. Ich habe Ähnliches bei meinem Aufenthalt in Indien wahrgenommen.
Wir freuen uns schon auf weitere blogs von Euch,
Bettina & Hans
Liebe Bettina, lieber Hans!
Es ist immer wieder schön eure begeisterten Kommentare zu lesen. Vielen lieben Dank dafür! Die Menschen sind hier arm und leben ein so einfaches Leben, wie wir es uns das gar nicht mehr vorstellen können. Aber als bedauernswürdig erleben wir ihr naturnahes Leben nicht. Sie wirken sehr zufrieden und haben immerhin immer ausreichend zu essen, direkt vom eigenen Anbau oder vom Fang aus dem Meer. Die Menschen hier sind sehr gesund und kräftig bis ins hohe Alter hinein. Auch besitzen alle hier ein Stück Land, sodass sie relativ autark leben können. Auch scheinen sie sehr stolz auf ihre Lebensweise zu sein. Ich glaube, dass es mit der Armut in Indien nicht zu vergleichen ist, weil dort viele Menschen wirklich nichts besitzen. Aus unserer Sicht ist diese einfache Lebensweise der Indigenen trotzdem nicht vorstellbar. Ich denke, dass sich ihr Leben aber aufgrund der zunehmenden Mediennutzung relativ schnell verändern wird. Ob zum Guten? Wer weiß….Liebe Grüße auch von Jochen! Anja
Liebe Anja,
bzgl. Indien hast Du sicherlich recht.
Ich selbst habe auch oft im Urlaub wahrgenommen, daß weniger manchmal mehr ist und den Blick für das Wesentliche, nämlich den Menschen, schärft. Wie zunehmende Medienutzung das Verhalten ändert, sehen wir nicht zuletzt auch in unserer westlichen Ländern. Jedes „neue“ Werkzeug kann positiv als auch negativ wirken, wie das was wir gerade tun. Digiale Kommunikation ist hierbei eine Bereicherung darf aber nicht dazu führen, die persönliche Kommunikation untereinander zu minimieren.
Liebe Grüße, Hans