Die letzten Tage hat das Wetter sich von allen Seiten gezeigt: So war der erste Hafentag in Oostende geprägt von außerordentlicher Hitze, sodass einem die Füße im Sand regelrecht verbrennen wollten und nur das Baden im Meer Abkühlung brachte. Der nächste Tag brachte dann viel Wind. Der Sand wehte uns in Ohren und Nasen. Und die Frage kam auf, ob das geplante abendliche Segeln nach Nieuweport überhaupt noch umsetzbar sein würde. Dies entpuppte sich dann aber geradezu als ideal, trotz Hart-am-Wind-Kurs. Der Hafen in Nieuweport empfing uns im malerischen Abendlicht mit Seehunden auf Sandbänken. Und am Steg winkten uns gleich zwei sehr nette Engländer zu sich heran, damit wir im Päckchen liegend, unsere bisherigen Segeltörns miteinander austauschen konnten.
Nieuweport selbst ist ein Städtchen mit hübschen Altstadtkern und einer für Belgien typisch hässlichen Strandpromenade (Klotz-an-Klotz-Architektur), aber mit weitem weißen Strand vor reizvoller Meerkulisse. In der Nacht kam Starkwind auf und es regnete in Strömen, sodass wir beschlossen, einen Tag zu bleiben. Ähnlich verhielt es sich jedoch auch in der zweiten Nacht – nur mit dem Zusatz eines ordentlichen Gewitters. Wir erklärten unseren Bootsnachbarn am Morgen darauf, dass wir doch noch bleiben würden, um dann eine Stunde später bei schönstem Wind und Sonnenschein die Segel zu hissen. Die Tour ging jetzt zunächst nach Dunkerque/ Dünkirchen. Ein quasi Zwischenstopp, der der Erzählung eines Bootsnachbarn in Oostende geschuldet war. Denn dieser berichtete uns, dass ihm beinahe sein Beiboot in Calais abhanden gekommen wäre. Flüchtlinge hätten sich nachts daran gemacht, sein Dingi vom Boot zu heben. Er und seine Frau waren von unheimlichen Geräuschen an Deck aufgewacht und konnten dies dann gerade noch verhindern. Zudem zeigten uns die Engländer ein von ihnen selbst aufgenommenes Foto von Flüchtlingen im Schlauchboot vor Calais Küste. Diese Erzählungen führten dazu, dass wir beschlossen, nicht von Nieuweport nach Calais, sondern mit dem genannten Zwischenstopp einen Hafen weiter nach Bologne Sur Mer zu segeln. Und hier sind wir nun am Nachmittag angekommen – nach einem schönen Segeltag mit Sonne und raumen Wind. Mit dem Strom von hinten kamen wir zeitweise auf 11 Knoten Fahrt über Grund. Jochen konnte sich heute das Grinsen nicht verkneifen, wenn wir so manches uns zuvor voraussegelndes Segelboot überholen konnten.
Direkt nach unserer Ankunft am frühen Nachmittag erkundschaften wir das Städtchen Bologne sur Mer und müssen feststellen, dass es hat einiges zu bieten hat: eine wunderbar erhaltene mittelalterliche Burg mit Burgmauer und Wachtürmen, liebevoll angelegte Gärten, Museen und viele nette französische Restaurants und Bistros mit moderaten Preisen. Ein Wohlfühlstädtchen und ganz ohne Tourismusrummel … Hier werden wir auf jeden Fall noch einen weiteren Tag verbringen.
Liebe Anja, lieber Jochen, dann seid ihr ja schon weit voran gekommen. Und ich wollte euch gerne im August (2.Woche) in Saint Malo treffen. Ihr seid dann wohl schon ordentlich weiter? Sagt mal bitte bescheid, ob ein Treffen im August in der Bretagne realistisch ist? Bald dann mehr von mir. Freue mich von euch zu hören.
Liebe Grüße
Gerd
hallo ihr beiden,
wie schön…..am liebsten würde ich direkt dorthin fahren um mit euch im Cafe Zeit zu verbringen😘😘💕
Liebe Ingvelde,
Ja,das wäre wirklich schön,…
Liebe Grüße auch von Jochen
Anja
Eine schon jetzt beeindruckende, wunderschöne Reise! Weiter so. Da wäre ich auch gerne dabei.
Es ist wirklich schön, und seit drei Nächten liegen wir sogar vor Anker. Etwas „rolly”, aber ansonsten so, wie wir es uns gewünscht haben.