Stürmische Insel- Norderney

Mit viel „Wind und Welle“ sind wir von Helgoland Richtung Norderney losgesegelt und das immer ‚hart am Wind‘ ( gegen den Wind an), wie es in der Seglersprache heißt. Die Nordseewellen türmten sich bei 6 Windstärken schon gewaltig auf, sodass ich geradezu erstaunt war, wie gutmütig sich unser Segelboot durch die Wellenberge kämpfte. Ein paar Mal gab es jedoch auch einen ziemlich lauten Knall, wenn das Boot dann doch mal hart aufsetzen musste. Da ist man doch erstaunt, was so ein Böttchen alles auf sich nehmen kann. Die Tidenberechnung immer im Auge erreichten wir den Hafen von Norderney zur günstigen Abendstunde. So ein Segeltag bei dem kräftigen Wind ist abenteuerlich und kräftezerrend zugleich, sodass wir froh waren, endlich im Hafen einzukehren. Allerdings lag der uns zugewiesene Platz mitten im Wind, sodass die Fender ganz schön an den Steg gedrückt wurden und auch in der Nacht ordentlich quietschten und knarrten. Mit dem aufheulenden Wind zusammen ein geradezu ohrenbetäubendes Konzert. Aber vor lauter Müdigkeit konnte ich dennoch recht gut schlafen. Für die nächsten beiden Tage war stürmischer Wind angekündigt, sodass wir beschlossen, Hafentage einzulegen und uns die Insel anderweitig zu erobern. Den gestrigen Nachmittag verbrachten wir dabei bei einer andern Crew an Board der Anastasia ( ein 15 m Zweimaster), die wir schon auf Helgoland kennengelernt hatten und die, wie wir , auf dem Weg nach England sind. Heute haben wir uns dann auf Fahrräder geschwungen und bei teils kräftigem Gegenwind eine Inselrundfahrt unternommen. Die Insel hat einen ziemlich touristischen Part, der sich vor allem in seiner ‚ Hauptstadt‘ aufhält und eine wildromantische Dünenlandschaft mit vielen Durchgängen zum heute tosenden Meer. Letzteres hat es uns eindeutig mehr angetan. Mit dem Strampeln wurden dann gleichzeitig mal wieder unsere Beinmuskeln trainiert, die beim Segeln eindeutig zu kurz kommen. Nach einer schönen warmen Dusche im Hafenhäuschen und einer leckeren Gemüsepfanne an Board geht es nun wieder an die Planung für den morgigen Törn Richtung Borkum.

5 Kommentare

  1. Ahoi liebe Anja, lieber Jochen,
    langsam wird es wohl interessant und die ersten Abenteuer mit schürmischer See habt Ihr erfolgreich überstanden. Glückwunsch !
    Jetzt in der Nordsee zu baden ( siehe Euer Bild ) ist wohl wirklich nur etwas für sehr ambitionierte und abgehärtete Leute.
    Eure Reisebeschreibung im Blog finde ich sehr lebhaft, so daß ich mir das gut vorstellen kann. Weiter so !
    Wie segelt man eigentlich gegen den Wind ? Kreuzen im spitzen Winkel zur Windrichtung, oder ?

    Viele Grüße,
    Hans

  2. Hu hu Anja du schreibst so schön…..hoffe du bleibst dabei …. wünsche euch beiden alles alles gute😘

  3. Gerhard Hoelzner

    Liebe Anja, lieber Jochen, toller, lebhafter Bericht. Kann man so richtig mitfühlen. Jetzt seid ihr schon drinnen im Abenteuer Weltumseglung. Weiterhin soviel Freude und Begeisterung wünscht euch
    Gerd
    P.S. schick mir doch bitte nochmal die Kontonr. von Jochen. danke

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