Die letzten Tage vor dem Go

So langsam fällt der Stress der letzten Wochen von uns ab und wir beginnen endlich das eigentliche Ziel der ganzen Anstrengung vor uns zu sehen: unsere Weltumsegelung.
So ein Haus aufzulösen kostet doch mehr Kraft und Zeit als gedacht. Besonders der letzte Tag vor der Schlüsselübergabe war die reinste Tourtour: Neben tausend Dingen, die immer noch herum standen (und das, obwohl wir mittlerweile schon den zweiten Umzug in unseren Lagerraum hinter uns gelassen hatten), bäumte sich plötzlich der Flieder weit über den Fußgängerweg  hinweg und rief nach Astschnitt. Aber auch der Efeu am Haus hatte wegen des Regens vom vorangegangen Tag plötzlich einen Wachstumsschub bekommen und drohte über die Dachpfannen ins Haus einzudringen. Die Fenster waren plötzlich sämtlichst blind und die Fußleisten trugen den Staub von 10 Jahren. Ich wusste kaum noch, wo oben und unten ist und war nur froh, dass Jochen tatkräftige Helfer hatte ( Cousin Christoph mit Freund Niklaas),  die mit ihm das Boot zu Wasser ließen. So konnte ich mich mit dem Hausputz und Verstauen weiter widmen. Nach dem Kranen kam Jochen dann auch dazu und wir schrubbten gemeinsam bis in die Nacht hinein. Die Schlüsselübergabe am Sonntgmorgen verlief glücklicherweise problemlos. Unser Segelboot war plötzlich unser alleiniges Zuhause! Am Nachmittag gönnte ich mir erst einmal ein wohlverdientes Mittagsschläfchen in meiner kuscheligen Koje. Mit der Hausübergabe war das Go jedoch noch nicht gesetzt. Jetzt hieß es alles Schulisches zu einem geordneten Abschluss zu führen. Schließlich warteten noch 50 Hefte aus der 9. und 13. Kl. auf mich, die allesamt angeschaut und benotet werden wollten. Damit verbrachte ich meine ersten Tage auf unserer Aluna 22. Immerhin die Pausen verbrachte ich bei herrlichem Sonnenschein und schönstem Blick auf die Kieler Förde. Und ein zusätzliches Highlight war dann der Besuch von Ulli und Stolle, die uns am Dienstagabend vom Strand aus zuwinkten und die wir mittels Beiboot zu uns an Board brachten. Hier am Ankerplatz in der Heikendorfer Bucht genossen wir gemeinsam einen wunderschönen Abschiedsabend. Als Geschenk erhielten wir ein sehr schönes Logbuch und vier Dosen Volkornbrot für die Karibik! Heute war ich dann noch einmal in der Schule. Habe u.a  die Hefte und die Schulschlüssel abgegeben. Eine Ahnung von Freiheit tauchte plötzlich in mir auf!!!