Vlissingen: Geschichtsträchtiges Städtchen in den Niederlanden

Heute ist Jochens 51. Geburtstag. Den haben wir sehr abwechslungsreich und angenehm in Vlissingen, einem Städtchen nahe der belgischen Grenze, gefeiert. Das anhaltend schöne Wetter hat seinen maßgeblichen Teil dazu beigetragen. Schon gestern am frühen Abend sind wir (von Den Haag kommend) im Vlisinger Hafenbecken eingelaufen. Die Durchfahrt vom Meer zum Hafen war so eng, dass ich Bedenken hatte, dass wir steckenbleiben könnten. Das ist dann, „Gott seis gedankt“, nicht passiert. Die Hafenmeisterin rief uns, auf der Brücke stehend und zu uns nach unten schauend, unsere Liegeplatznummer zu. Das war schon irgendwie kurios. Das hoch ummauerte Hafenbecken mit einem Tidenhub von 4 Metern (bei Niedrigwasser sieht man Unmengen Austern sich an der meterhoch aufragenden Mauer “ festkrallen“, und bei Hochwasser kann man schon mal einen Blick in die Altstadt werfen) hat zudem seinen besonderen Charme.

Nach dem Festmachen haben wir zunächst einmal einen Blick über und auf den Deich geworfen. Dabei sind uns zahlreiche Gedenktafeln, Fotos und Skulpturen aufgefallen, die an die Anlandung und Befreiung des Städtchens durch die Alliierten im zweiten Weltkrieg erinnern sollen. Vlissingen ( bis dato nie von dem Ort gehört) war zudem ein strategisch wichtiger Ort, um sich einen Zugang nach Antwerpen zu verschaffen. Obwohl wieder sehr aufschlussreich, empfinde ich immer etwas Scham, wenn ich von ausländischer Seite her mit der jüngsten deutschen Vergangenheit /dem 2. Weltkrieg konfrontiert werde. Auch schon am Hafeneingang von Ijmuiden sahen wir zunächst eine riesige Bunkeranlage als Relikt des 2. Weltkrieges.

Der Reiz der schönen Landschaft und die herrliche Luft haben uns aber schnell wieder positiv gestimmt. Zurück an Board lernten wir zudem unseren sympathischen Bootsnachbarn Hans kennen. Er gesellte sich am Abend zu uns ins Cockpit und gab uns u.a. jede Menge Tipps für mögliche nächste Reiseziele . Um 24 Uhr hieß es dann Anstoßen mit Sekt und Jochen zum Geburtstag gratulieren. Auch die kleine Erdbeertorte wartete schon darauf, verschmaust zu werden. Den Abend noch so lange draußen sitzen zu können, war ein Novum und für das Hineinfeiern in den Geburtstag ein wahres Glück.

Heute am Morgen haben wir uns dann das hübsche Altstädtchen angeschaut und sind anschließend mit dem Fahrrad einige Kilometer durch die Dünenlandschaft bis zu einem schönen Strandabschnitt gefahren. Hier hieß es dann „Anbaden“. Das Wasser war jetzt von der Temperatur angenehm und wir sind beide recht ausgiebig geschwommen…endlich!

Und ja, lecker Essen waren wir natürlich auch noch. Ein richtig schöner Geburtstag eben…